
Wir bekennen uns klar zu den Grundrechten dieses Staates und verurteilen jede Form von Extremismus. Von den Betreibern dieses Blogs wurden nur die auf dieser Seite sichtbaren Plakate verteilt, die sich für Verständnis und Toleranz ausprechen. Alle davon abweichenden Motive und Zitate wie "Ich leugne den Holocaust", oder "Ich finde Schwule pervers" sind zugeschobene Unterstellungen, die das Klima dieser Stadt absichtlich aufheizen und die dem Geist einer konstruktiven Auseinandersetzung mit den im Zusammenhang mit dem APS-Kongress aufgekommenen Konfliktpunkten zuwiderlaufen.
Auf diese Weise wird unsere Kampagne, die z.B. wirbt mit "Ich bin gegen Nazis + ich bin für den APS-Kongress" oder "Ich höre Elton John + ich bin für den APS-Kongress", versucht in ihr Gegenteil zu drehen. Nicht nur Passanten sind über diese neuen widerwärtigen Plakate entsetzt - auch wir können ein solches abartiges Trittbrettverfahren noch immer nicht fassen. Über die Urheber dieser Aktion können wir nur mutmaßen: fest steht, dass mit dieser Pervertierung der Ursprungsplakate eine Diskreditierung wenn nicht gar eine Kriminalisierung einfacher und ideologieferner Unterstützer beabsichtigt wird.
Diese heute Nacht verübte kriminalistische Nachahmer-Aktion mit ihrem widerrechtlichen Verweis auf unsere Homepage zeigt, dass unsere ursprüngliche Kampagne genau den Nerv dieser Kongressgegner getroffen hatte. Unser Anliegen war es lediglich, deutlich zu machen, dass wir uns für das Stattfinden dieses wissenschaftlichen Fachkongresses aussprechen. Und zwar aufgrund vieler unterschiedlicher Personen und Meinungen, die sich aber allesamt für die Würde des Menschen, für die Grundrechte und einen konstruktiven Dialog auf der Grundlage unserer Grundrechte einsetzen. Wir haben uns ganz bewusst für eine Würdigung homosexuell lebender Menschen wie Elton John und Michel Foucault und gegen Unterstützung von "Rechts" ausgesprochen. Unsere Einzelmeinungen, die die Meinung eines großen Teils der Marburger Bürger repräsentieren, sollten zum konstruktiven Dialog und nicht zur polarisierenden Darstellung beitragen.
An Angriffen wie diesen wird überdeutlich, zu welchen Mitteln der Verleumdung mittlerweile gegriffen und wie eine offene inhaltliche Auseinandersetzung vermieden wird, die nicht im Ansatz fair mit unseren Plakaten umgeht. Mit einer solchen Vorgehensweise wird ein Klima der Angst und Verunsicherung geschaffen und der Weg für gewalttätige Angriffe geebnet. Sachbeschädigungen und Schmierereien an den verschiedensten christlichen Einrichtungen dieser Stadt sind nur ein Symptom davon.
Wir sind traurig, bestürzt und schockiert, auf welche Weise mittlerweile diskutiert und besonders auch agiert wird. Unsere Stellungnahme hier und in Plakatform sollte zu einem fairen Umgang mit deeskalierendem, meinungsbildendem und auch humoristischem Charakter beitragen. Angesichts solchen Missbrauchs mit menschenverachtenden Unterstellungen kommen ernsthafte Zweifel an der Konfliktkultur in der pluralen und weltoffenen Stadt Marburg auf, in der die ursprüngliche Botschaft (siehe Seitenleiste) nicht nur nicht toleriert, sondern mit Gegenplakaten in ihr Gegenteil pervertiert wird.
Nachtrag: Um den Vorwürfen zu begegnen, die Plakate wären doch von uns gestaltet worden: Die Plakate, für die diese Homepage steht, sind auf der rechten Seite aufzufinden. Diese wurden in der Nacht vom 18.05 auf den 19.05. in Marburg verteilt. Bis zum heutigen Tag sind beinahe alle dieser von uns angebrachten Poster entfernt worden. Beim Aufhängen dieser Poster wurde besonders auch darauf geachtet diese neben und nicht über (!) den Aufruf zur Demonstration zu hängen. Dies soll unsere Auffassung widerspiegeln, dass wir nicht gegen Demonstrationen dieser Art sind. Wir leben in einer pluralen Demokratie und somit begrüßen wir auch durchaus Meinungsäußerungen in dieser Form - wir respektieren die Meinung anderer. Alle unsere Poster beschäftigten sich ausnahmslos mit dem APS-Kongress in einer Form, die niemanden diffamierten sollte. (Siehe z.B "Ich höre Elton John" oder "Ich lese Foucault"). In der Nacht vom 19. auf den 20. Mai wurden die neuen reißerischen und hetzerischen Plakate in Marburg verteilt, die sich nicht nur inhaltlich von den unseren stark unterscheiden. Das in ihnen propagierte Menschenbild ist von Hass und Verachtung geprägt. Auf der formalen Ebene sind diese ganz leicht zu unterscheiden. Zum einen werden bei dem "Ich bin", dem Untersatz und der Blogadresse andere Schriftarten benutzt (unsere sind stärker abgerundet), zum anderen stimmen weder die Konturen der Rahmen, noch der fehlende Zusatz unter den Blog "Für Meinungsfreiheit, für Religionsfreiheit für freie Forschung mit dem Original überein.